Der Großteil der Flipperhersteller stammt aus den USA. Die großen amerikanischen Hersteller hatten allesamt ihren Sitz in oder bei Chicago.
Die vier großen Hersteller waren/sind:
- D. Gottlieb & Co.: Die Erfinder des eigentlichen Flippers (1947) und weltweiter Marktführer bis 1975. Gottlieb war eine erzkonservative Firma, die sämtliche Innovationen anderer Hersteller zunächst solange ignorierte, bis es der Markt dringend verlangte, z. B. die Abschaffung des Kugelhebers, die Einführung der 3-Zoll-Flipper und vor allem die Einführung der Elektronik. Dies führte langfristig gesehen zum Untergang der Firma. Gottlieb war bis 1977 ein Familienunternehmen, wurde dann vom Columbia-Konzern aufgekauft. Columbia wiederum gehörte ab 1982 zum Coca-Cola-Konzern, welcher die Flippersparte abstieß. In der Folgezeit gehörte Gottlieb zu Mylstar und Premier Technologies. 1996 gab die Firma endgültig auf. Firmengründer David Gottlieb verstarb 1974. Sein Sohn Alvin, der Ende der 80er aus der Firma ausschied und nicht das Recht besaß Geräte mit seinem Namen herzustellen, versuchte von 1991-94 ein Comeback mit der Firma Alvin G & Co und scheiterte kläglich.
- Bally: Ein Unternehmen, für das der Flipper nur ein Produkt unter vielen war und welches auch als Hersteller einarmiger Banditen und Bingos berühmt ist. Bally stieg erst 1963 mit voller Kraft in den Flippermarkt ein und mischte sogleich kräftig mit. 1975 überholte Bally schließlich Gottlieb und blieb Marktführer während der erfolgreichsten Flipper-Zeit bis 1980, wurde dann von Williams übertrumpft und schließlich 1988 übernommen. In den 60er Jahren übernahm Bally die kleinere Midway-Company. Im Zuge einer Umstrukturierung des Konzerns lief die Bally-Unterhaltungsautomaten-Linie ab 1982 unter dem Namen Bally-Midway. Ursprünglich hieß die Firma Lion Manufacturing Company und benutzte den Namen Bally lediglich zusätzlich. Ab 1969 handelte es sich um die Bally Manufacturing Corporation, ab 1982 Bally Midway. Heutiger Name Bally Gaming Inc. Die Produktion von Flippern wird 1999 eingestellt.
- Chicago Coin / Stern Electronics / Data East / Sega / Stern Pinball: Die kleinste der vier Firmen, aber im Prinzip die einzige überlebende. Gegründet 1931 von den Herren Gensburg, Wolberg und Koren. Brüder von Gensburg gründeten das Konkurrenzunternehmen Genco. Unterbezeichnung Chicago Dynamic Industries, kurz CDI. CDI bot eine breite Palette unterschiedlichster Spielautomaten an, in Deutschland bekannt waren z. B. die Fahrsimulatoren „Speedway“ und „Motorcycle“ sowie eine Reihe von Schießautomaten. Erst ab 1963 stellte die Firma regelmäßig Flipper her. 1976 wird Chicago Coin von Sam Stern mit seinem Sohn Gary übernommen. 1982 fusionierte Stern kurzzeitig mit Seeburg, vorläufiger Stop der Flipper-Serienfertigung 1983. 1987 Übernahme bzw. Wiederaufnahme der Flippersparte durch DataEast, anschließend von Sega jeweils unter der Leitung von Gary Stern. 1999 übernimmt Gary Stern die Flippersparte komplett und verbleibt der einzige Hersteller im 21. Jahrhundert. Chicago Coin war auch der Erfinder der bis heute typischen Flipper-Silhouette mit großem Kopfteil (Lite-Box) Mitte der 1930er Jahre.
- Williams baute von jeher sehr durchdacht aufgebaute Flipper. Gegründet von Harry Williams inmitten des Zweiten Weltkriegs, in den späten 1950ern von Sam Stern übernommen, der die Firma bis 1969 leitete und den langen 3-Zoll-Flipper erfand. Mitte der 1960er Jahre gehörte Williams zum Seeburg-Konzern, in den späten 1970ern zu XCOR. 1980 übernahm Williams die Marktführerschaft von Bally, stürzte bald danach in eine Krise die aber ohne langfristigen Schaden blieb. 1988 Übernahme von Bally, Marktführer bis 1999. Exakte Firmenbezeichnungen waren von 1942 bis 1967 Williams Electronic Manufacturing Corp, bis 1985 Williams Electronics Inc, anschließend Williams Electronics Games, heutiger Name: WMS. Die Produktion von Flippern wurde 1999 eingestellt.
Es gab schon immer kleine Hersteller in Europa: in den 1950ern Alben in Frankreich, in den 1960ern z. B. Rally, Jolux und Martina in Frankreich, Bergmann und Förster in Deutschland, in den 1970ern kam es kurzzeitig zu einer spanischen Invasion der Firmen Recel, Interflip/Franco und Playmatic. In den 1980ern gab es einige Firmen, die sich wie in der Nachkriegszeit auf Geräteumbau spezialisierten, wie Geiger, Bell, Arkon und andere. In der schweren Flipper-Krisenzeit Mitte der 1980er ließen Gottlieb einige Geräte bei NSM und Bally bei ihrer Tochterfirma Wulff in Deutschland herstellen, um die Geräte wegen der hohen damaligen Dollarkurse billiger anbieten zu können.